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Tahiti

  • Autorenbild: Barbara Watzlawick
    Barbara Watzlawick
  • 21. Juli 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Als ich also geplant habe, nach Tahiti zu fahren, habe ich mir als erstes natürlich einen Reiseführer gekauft und in einem weiteren Schritt das auf Südseereisen spezialisierte Reisebüro Pacific Travelhouse mit Sitz in München kontaktiert.



Die Mitarbeiterin im Reisebüro hat mir zu verstehen gegeben, dass das ein wirklich schwieriges Unterfangen wird und sie nicht wisse, ob sie das jetzt nach Corona so hinkriegen wird, weil dort in dem fernen Land noch gar Nichts so wie vor der Pandemie läuft (nach zwei Emails hat sich dieser Versuch dann ohnehin erledigt, weil die gute Dame ganz einfach überhaupt nicht mehr geantwortet hat oder erreichbar war) - Never Go with Pacific Travelhouse.

Mein lonely Planet Reiseführer war von 2016 und wie sich jetzt herausgestellt hat, auch nicht mehr ganz am letzten Stand.

Denn anders, als meine „Spezialistin“ am Telefon meinte, boomt die Insel und deshalb gar nicht so schwer, seine Reise selbst zu organisieren.

Nach Tahiti fliegt man am besten über Los Angeles oder San Francisco. Wir Europäer brauchen nicht mal ein Visum. Bei der Einreise gehen wir sogar mit den Residentials durch die gleiche Passkontrolle. Lediglich Gelbfieber sollte man geimpft sein (Anm.: die Impfung gilt jetzt auch lebenslang und nicht mehr wie früher nur 10 Jahre- informiert euch mal bei eurem Tropeninstitut).

Nach der Ankunft habe ich beim ATM Franz. Polynesischen Franc abgehoben und bin mit dem Taxi (anders als im Reiseführer beschrieben, stehen genügend vor der Tür) zu meinem Hotel gefahren. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt dauert ca. 10 Minuten und kostet ca. 25.000-30.000 CFP. Es ist nicht üblich Trinkgeld zu geben, steht im Reiseführer, sie freuen sich aber trotzdem und das gilt für alle Dienstleistungen in ganz Franz. Polynesien.

Für die ersten zwei Nächte habe ich mir das Hotel Tahiti Nui ausgesucht, weil es zentral gelegen ist. Es ist zwar ein bisschen heruntergekommen, aber ordentlich und alle super hilfsbereit. Am nächsten Tag bin ich gleich zum Markt, der nur 10 Minuten zu Fuß entfernt ist, gelaufen. Nach Laos kann mich so schnell nichts mehr aus den Socken werfen, deshalb war ich gleich in einer positiven Stimmung für Bananenbrot und in Bananenblätter gewickeltes Cocosmus. Die Stadt hat nur 30.000 Einwohner und ist ziemlich runtergekommen. Der Hafen ist ganz nett und in den Parks rundherum sind kleine Bars und Plätze zum Ausruhen. Nirgendwo habe ich mich auch nur einmal unsicher gefühlt, obwohl ich weiß und blond bin.

Dadurch, dass alle sehr früh auf den Beinen sind (Frühstück ab 6:00 Uhr) und es ab ca. 18:30 Uhr stockfinster ist, ist dann der Tag auch sehr früh zu Ende. Am zweiten Tag bin ich dann an den Strand „Plage de la Pointe Venus“, nördlich von Papeete, gefahren, wo ich mit lauter Einheimischen den Tag verbracht und in Mama‘s beach house lecker gegessen habe. Der Taxifahrer hat mich hingebracht und wir haben einen Treffpunkt ausgemacht, von wo er mich auch wirklich wieder verlässlich abgeholt hat. Sonst ist dort nämlich nix.

In der Stadt selbst kann man eigentlich alles kaufen, sollte man etwas vergessen haben. Von Surfer Marken bis zur dekorativen Markenkosmetik gibt es alles und man kann überall mit Kreditkarte bezahlen. Lediglich die Marktstandler oder kleinere Geschäfte haben keinen Kartenterminal. Ich kaufe immer als erstes den Mückenspray, der in dem Land angeboten wird - der ist auch immer auf die heimischen Viecher abgestimmt. Hier sind es Nono Mücken - miniklein, man spürt sie nicht, wenn sie stechen und der Stich brennt - sehr ärgerlich!

Insgesamt kann man sagen, dass hier alles normal und zivilisiert abläuft. Man kann ganz leicht Hotels über booking.com oder Ausflüge über TripAdvisor buchen.

Zahlen kann man mit Kreditkarte, Taxi und kleine Geschäfte akzeptieren nur Bargeld, aber auch hier Euro und Dollar, wenn auch logischerweise zu einem schlechteren Kurs.

Nach einer Woche Moorea (siehe Moorea) war ich dann noch einmal vier Tage auf Tahiti im Intercontinental. Das liegt direkt am Strand und trotzdem nicht weit von der City und dem Flughafen entfernt. Ich habe eine ganztägige Jeep Safari, die vom Norden in den Süden durch das Landesinnere geht, und eine Jeep Safari, Dauer 4h, entlang der Westküste mit einem Einheimischen, gemacht. Beides war sehr interessant, schön und empfehlenswert! Bei der ersten Tour bin ich viel über Stock und Stein, an Wasserfällen vorbeigefahren, bei der anderen Tour haben wir Strände, Kulturstätten und Aussichtspunkte besucht. Bei beiden habe ich viel über die Vegetation erfahren, an der Westküste noch mehr über die Leute.

Tahiti ist einfach so grün, der Sand am Strand schwarz und die Häuser in Papeete voll bunter Graffiti! Und überall haben die Leute ein Lächeln im Gesicht und Blumenkränze im Haar und von irgendwo hört man immer jemanden Ukulele spielen. Die Menschen sind so herzlich. Am letzten Tag stand ich in meinen Flipflops, Shorts und Tanktop bei Rot an einer Fußgängerampel, da ruft einer aus einem Auto heraus meinen Namen - als ob ich hier schon immer dazugehören würde. Wieder drüber nachdenken, was wirklich wichtig ist im Leben.

In der Hafenbar sitzen, der Liveband zuhören, den Leuten beim Tanzen und Singen Polynesischer Songs zusehen, das ist ein Gefühl, das es nur hier gibt und das ich nie vergessen werde!




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