Osterinsel
- Barbara Watzlawick
- 25. Okt. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Nov. 2022
Gleich am Flughafen - also eine Landebahn und eine Abfertigungshalle, wo drei Tage in der Woche ein Flugzeug landet und zwei Stunden später wieder abhebt - taucht man mit den Klängen traditioneller Musik und tanzenden Frauen in ihrer Tracht nach fünf Stunden Flug aus Santiago in die polynesische Kultur ein.
Und wenn auch die Region Patagonien als al fin del mundo, das Ende der Welt, bezeichnet wird, so fühlt es sich hier viel mehr als solches an. Irgendwo Mitten im Pazifik, 5000km vom Festland entfernt. Noch nie hab ich mich so „in the middle of nowhere“ gefühlt wie hier - am Mittelpunkt der Erde, wie es liebevoll von den Chilenen genannt wird.
Alles muss schnell gehen, denn die meisten Touristen kommen am Freitag und bleiben bis Montag. Gut, dass ich alles schon im Vorhinein gebucht habe. Aber schnell geht hier gar nichts. Pickup um 9:00 heißt 9:15 bei mir im Hotel, weil das Altiplanico wieder etwas weiter außerhalb liegt (damit meine ich von der einen Hauptstraße im Inselort Hanga Roa, sonst ist hier ja nicht viel) und bis letztlich die anderen zwei Pärchen eingesammelt waren, war es 10:30 bis die Tour endlich begonnen hat. Es gibt drei Touren; eine Ganztages und zwei Halbtages. Ich hab alle drei gemacht, wobei ich irgendwann einmal nicht mehr so beeindruckt war von den Moais - den Steinstatuen - sondern vielmehr von der Geschichte der Insel, der Landschaft, der Farben und der Stille.
Unser Guide Angelo (26) war ein Rapa Nui, der uns auch viel über das Leben heute auf der Insel erzählt hat. Vieles ist einfach so, wie ich es aus den Erzählungen meiner Oma kenne. Die Hierarchie innerhalb der Familie und im Dorf, die Frauen, die arbeiten und die Männer, die Machista sind, die Leute, die gar keine Veränderungen haben wollen und sich die Insel so nur ganz langsam entwickelt. Ich finde, hier ist es so, wie am Festland vor 30 Jahren. Die Leute sind freundlich, aber nicht Tourismus orientiert. Es gibt nur wenige alsphaltierte Straßen. Pferde, Hunde und Hühner laufen frei herum. Aber das macht den Charme der Insel aus.
Ich empfehle alle drei Touren zu machen, es bleibt noch genug Zeit, die Stadt zu entdecken und ein bisschen herum zu spazieren. Bei der Ganztagestour Badesachen mitnehmen! Unbedingt den Sonnenuntergang vor der Puka Puka Bar anschauen und den Guide fragen, ob er zum Sonnenaufgang mit euch nach Tongariki fährt (unbedingt hinfahren, wenn es noch stockdunkel ist und die Stimmung genießen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Himmel purpur färben). Gleich nach der Ankunft im Hotel nach der traditionellen Show fragen. Die ist nämlich nur 1x am Wochenende - sehr touristisch, aber sehr nett gemacht, das Essen ist lecker und die Leute hier leben davon.
Und wenn du am Ende deines Aufenthaltes am Flughafen bist und wartest, dass der Flieger kommt, um zwei Stunden später mit dir an Board ab zu heben, spürst du die Magie der Insel! - und kennst 50% der Menschen, die mit dir zurück nach Santiago fliegen.
Agentur: Aku Aku, Green Island Tours; Touren gibt’s in div Sprachen, weil viele Ausländer hier auf der Insel verheiratet sind (auch drei Österreicher leben hier)
Comments